Archiv für "Mathe"

Mathe für Anfänger (7)

23. Feb. 2009 · 4.222 mal gelesen | 1 Kommentar »

Und auch heute wieder ein weiterer Teil aus der Reihe “Mathe für Anfänger“.

Heute: „Proportionale Zuordnungen“.

Eine Zuordnung nennt man dann proportional, wenn dem n-fachen der einen Größe auch das n-fache der zweiten Größe zugeordnet wird.

So ist z.B. die Zuordnung ‚Zeit -> Weg‘ bei konstanter Geschwindigkeit proportional. Auch die Zuordnung ‚Schneevolumen -> Gewicht‘ ist bei gleich bleibender Schneekonsistenz proportional.

Weitere Beispiele:

Einfach zu erkennen sind proportionale Zuordnungen, wenn man sie mit ‚je mehr…, desto mehr…‘ beschreiben kann.

Also: Je mehr Schnee man räumen muss, desto mehr freut man sich auf den Frühling.

Suchbegriffe des Tages

18. Feb. 2009 · 5.488 mal gelesen | 2 Kommentare »

Ich habe mich ja schonmal darüber gewundert, mit welchen Suchbegriffen die Leser auf meinem Blog landen. Heute wundere ich mich auch wieder über eine Suchanfrage. Diesmal wundere ich mich hauptsächlich, dass man mit diesen Suchbegrifffen überhaupt irgendwo landet.

formrl fürs grundwert

wurde da gesucht und wunderlicherweise bei mir gefunden…

Der Suchende ist vermutlich bei diesem Artikel gelandet. Ich hoffe, dass ihm geholfen hat, was er dort finden konnte. Wenn nicht – hier die Grundformeln für die Prozentrechnung:

Zwischen Grundwert (G), Prozentsatz (p%) und Prozentwert (P) gelten folgende Beziehungen:

Wobei ‚p%‘ für p/100 steht (bei p = 2,5% ist p% = 2,5/100 = 0,025)

Und lieber Suchender,
mach dir keine Sorgen um deine Mathe-Schwierigkeiten!
Deine Deutsch-Schwierigkeiten sind viel größer.

Gefunden

3. Feb. 2009 · 2.862 mal gelesen | 2 Kommentare »

Find x

Ich habe mir schon öfter mal überlegt, was höher einzuschätzen ist: Kreativität oder Schulwissen, Spontaneität oder naturwissenschaftliches Denken.

Wer in einer Klassenarbeit oder einer Prüfung auf solche Ideen kommt, was kann dem im Leben noch Schlimmes passieren…?

Elephant in the way

Man sollte für manche Antworten eine B-Note für Ideenreichtum einführen.
Mehr ‚Exam answers‘ gibt es bei masalatime.com.
Gefunden bei PR-Doktor.

Déjà vu

1. Feb. 2009 · 2.328 mal gelesen | 1 Kommentar »

Der Jackpot im Lotto ist bei über 35 Millionen Euro angekommen. Die Milchmädchen im Laden überlegen sich: „Ja dann sollte ich jetzt auch mal spielen“, die Gier ist in die Gesichter der Leute zurück gekehrt.

Höchste Zeit für mich, mir Gedanken zu machen über die Wahrscheinlichkeit, im Lotto zu gewinnen. Aber halt! Hatten wir das nicht schon einmal?

Doch klar: vor etwas mehr als einem Jahr war die Situation schon mal genau die selbe. Da habe ich geschrieben, über die Chance im Lotto zu gewinnen:

„Die Chance auf den Jackpot ist dieselbe, wie wenn man mit verbundenen Augen versucht, aus einer Reihe von 140000000 Euro-Stücken die alle mit der Zahl nach oben auf dem Boden liegen, das eine einzige Euro-Stück zu finden, das mit dem Adler nach oben zeigt…“

Die Chance ist auch heute die gleiche und auch mein Fazit bleibt das gleiche:

Ich hoffe, dass der Jackpot gestern geknackt wurde, damit sich der Hype wieder für eine Weile beruhigt.

Frechheit

25. Jan. 2009 · 3.327 mal gelesen | 2 Kommentare »

Frechheit – und das mir…

Auf vielen Blogs muss man vor Veröffentlichung eines Kommentars erst beweisen, dass man kein Spam-Bot ist. Dazu gibt es die verschiedensten Methoden. Weit verbreitet ist ein Zusatzfeld, wo man das Ergebnis einer einfachen Rechenaufgabe eintragen muss. So etwas gibt es auch bei der 1er-WG.

Die wenig gebildete Spam-Maschine kann mit der Aufgabe „Addiere 2 und 5“ ja sicher nichts anfangen und scheitert. Ich, meines Zeichens Mathe-Lehrer, aber anscheinend auch!

Ohne Witz: ich hab eine leere, weiße Seite angezeigt bekommen mit der anmaßenden Bemerkung:

„Leider hast du den Mathematik-Test nicht bestanden!“

Kann mir mal jemand Nachhilfe geben und mir sagen, was außer 7 die richtige Lösung gewesen wäre?

Bombige Frage

21. Jan. 2009 · 2.785 mal gelesen | 4 Kommentare »

Ich gebe Nachhilfestunden, normalerweise fast ausschließlich in Mathe. Aber die Leute bei denen ich sowieso bin, fragen manchmal, ob ich auch in anderen Fächern weiterhelfen kann. Und so halte ich manchmal eine Stunde Physik – auch wenn ich es nicht studiert habe und meine letzte ernsthafte Begegnung mit der Physik im Jahr 1989 war. Aber oft sind Physik-Probleme auch einfach nur Mathe-Probleme. Ich denke, dass ich bei den meisten Themen ganz ordentlich weiterhelfen kann.

Heute hatte ich wieder eine solche Anfrage:

Der Vater einer meiner Schüler spricht ein etwas drolliges Deutsch. Er lebt zwar seit mehr als 20 Jahren in Deutschland und spricht auch fließend und verständlich deutsch, aber immer wieder formuliert er etwas ungewöhnlich, verwendet seltsame Redewendungen oder benutzt einfach nicht passende Wörter. So auch heute:

Er hat mich gefragt, ob ich nicht auch ein paar Stunden Physik machen kann.

„Mein Junior meint, es ist in der Tat das Richtige, ein Referat über Hiroshima und Nagasaki zu machen. Aber er weiß nicht, wie die Atombombe funktioniert. Kannst du ihm da nicht helfen? Ich denke, er muss für das Referat eine Atombombe bauen.“

Der anfängliche Schreck -um nicht zu sagen Schock- legte sich dann doch relativ schnell, als ich die handwerklichen Fähigkeiten dieses ‚Juniors‘ einzuschätzen versuchte und zu dem Schluß kam, dass diese kaum über jenen eines Karpfen liegen dürften.

Gruß auch an Wolfgang Schäuble.
Wenn sie hier mitlesen, nur zu ihrer Information: ich habe die Anfrage abgelehnt. Sie können die Herren in den dunklen Anzügen wieder nach Hause schicken.

Zu was brauche ich denn das?

20. Jan. 2009 · 2.816 mal gelesen | 3 Kommentare »

Ich bin eigentlich den ganzen Tag dafür da, um Fragen zu beantworten. Vormittags im Laden sind es Fragen wie: „Wo haben sie denn die Hefe?“ oder „Haben sie auch Maggi Fix für Currywurst?“. Nachmittags bei der Nachhilfe sind es eben Mathe-Fragen.

Die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird, ist dabei mit großem Abstand: „Zu was brauche ich denn das?“

Als Antwort auf diese Frage versuche ich immer zu erklären, dass man das was wir jetzt im Moment machen eigentlich nie braucht. Ich sage aber immer auch dazu, dass die Frage „Zu was brauche ich denn das?“ nicht entscheidend ist.

Die Frage „wozu brauch ich…“ gehört nicht in die Schule.

Wozu brauche ich die Schlacht von Waterloo, Photosynthese, Orbitale, die Millionenstädte Südostasiens oder den Erlkönig in meinem späteren Leben?

Parabeln, Logarithmen und Volumen von Pyramidenstümpfen werden in Mathe durchgenommen, damit man lernt, mathematische Sachverhalte/Probleme zu abstrahieren. Im Matheunterricht lernt man komplexe Probleme, die man noch nie gelöst hat, in kleinere Probleme zu zerlegen, die man dann lösen kann. Und genau das braucht man dringender als die Ordnungszahl von Sauerstoff oder die Hauptstadt von Honduras.

Manchmal wird aber auch im ganz normalen Alltag Mathe gebraucht. Bei ‚Riffers kleiner Welt‘ ist ein Problem aufgetaucht:

„Meine Freundin hat ein Rezept für eine 18 cm Backform und muss das Rezept auf 22 cm mit einer jeweiligen Höhe von 7 cm umrechnen.“

Wer da einen Denkfehler macht, hat plötzlich eine mäßig gefüllte Backform oder, im umgekehrten Fall, eine Menge Teig übrig.

Riffer hat es sich mit seiner Lösung aber unnötig schwer gemacht. Es ist nicht nötig, das Teigvolumen zu Hilfe zu nehmen. Da beide Formen gleich hoch gefüllt werden sollen, reicht der Vergleich der beiden Kreisflächen. Und die sind eben nicht proportional zum Radius bzw. Durchmesser, sondern proportional zum Quadrat des Radius bzw. Durchmessers.

Anders gesagt: für eine Form mit doppeltem Durchmesser hätte man nicht die doppelte, sondern genau die vierfache Teigmenge gebraucht. Anschaulich machen kann man sich das mit Hilfe eines Quadrats: wenn man die Seitenlänge verdoppelt, wird die Fläche viermal so groß.

Beim vorliegenden Problem nimmt der Durchmesser um den Faktor x = 11/9 zu. Die Fläche und damit die benötigte Teigmenge nehmen also -wie Riffer richtig gerechnet hat- um x2 = (11/9)2 = 1,49 zu.

Hoffentlich standen im Rezept nicht 3 Eier – sonst hätte seine Freundin 4,5 Eier abmessen müssen. 😉

Ich habe es schon immer gewusst

16. Jan. 2009 · 2.804 mal gelesen | 2 Kommentare »

Ich habe es schon immer gewusst…

Warum und wie auch immer hat das Wallstreet-Journal letzte Woche eine Liste der Besten und schlechtesten Berufen (Best and worst jobs) aufgestellt.

Und …. *Trommelwirbel* … was steht auf Platz 1 ? *Noch immer Trommelwirbel*

„The Best and Worst Jobs
Of 200 Jobs studied, these came out on top:
The Best
1. Mathematician

Auch wenn in der Studie sicher nicht gerade Mathe-Lehrer und schon gleich garnicht Mathe-Nachhilfe-Lehrer gemeint sind, fühle ich mich trotzdem angesprochen.

Manchmal hört man von einer Schülerin nach langem Kampf völlig unvermittelt: „Das Thema macht ja richtig Spaß!“. Und in solchen Momenten würde ich meinen Beruf auch auf Platz 1 setzen.

Zumindest weit, weit vor dem Platz 200 – dem Waldarbeiter.

Obwohl: ist ‚Lumberjack‘ nicht doch auch ein Traumjob?

Mathe leicht gemacht

15. Jan. 2009 · 6.023 mal gelesen | 2 Kommentare »

Manchmal ist Mathe einfacher als man denkt.
Beispiel: das Distributivgesetz

Wie kann man 21 und 13 ohne elektronische Hilfsmittel multiplizieren?
Geht das auch mit 2 dreistelligen Zahlen, z.B. 321 x 123 ?

Das Video zeigt eine verblüffende Möglichkeit:

Es sieht seltsam aus und ist viel zu einfach. Mathe muss doch kompliziert sein.
Aber es ist kein fauler Zauber. Und es funktioniert nachweisbar immer.

Was passiert da:
Multipliziert wird 21 x 13. Die zeichnerische Lösung zerlegt die Faktoren in (20 + 1) und (10 + 3). Die Zahl der Schnittpunkte ergibt sich aus 20×10 = 200 (linke Kreuzung 2), 20 x 3 = 60 (obere Kreuzung 6), 1 x 10 = 10 (untere Kreuzung 1) und 1 x 3 = 3 (rechte Kreuzung 3).

Die Reihenfolge, wie die Kreuzungspunkte ausgezählt werden, dient wohl nur dazu, ein wenig Verwirrung zu stiften und das ganze verblüffender wirken zu lassen.

Allgemein gilt: (a + b)(c + d) = ac + ad + bc + bd

Mehr steckt nicht hinter diesem ‚Trick‘.

Wer Probleme mit den Binomischen Formeln hat, für den könnte das Video hilfreich sein. Werd das mal in einer Stunde ausprobieren, ob es verständlich ist.

Für das Selbstbewusstsein

7. Jan. 2009 · 2.834 mal gelesen | 1 Kommentar »

Für das Selbstbewusstsein – nicht als Eigenlob.
Für mich selbst.
Als Aufmunterung für Stunden,
wenn der Job keinen Spaß macht,
soll dieser Eintrag sein:

Ja, es sind Schulferien.
Ja, die meisten Schüler haben alles außer Mathe im Kopf.
Trotzdem habe ich heute diese Nachricht bekommen:

„Gott sei Dank hab ich morgen wenigstens mal Nachhilfe“

Tut irgendwie gut!
Vielleicht kann ich darauf die nächste Werbekampagne aufbauen.