Monatsarchiv für Juni 2010

Schöne Worte – schöne Wörter

29. Jun. 2010 · 3.677 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Manchmal macht es richtig Spaß, beim Fernsehen genau hin zu hören.

Vorhin sagte Oliver Kahn (und er meinte es wohl wirklich ernst) über Christiano Ronaldo:

„Ich mag sein extrovertiertes Auftreten auf dem Platz nicht“

Alles klar, Oli…

Das ist ja fast das Gleiche wie wenn Boris Becker bei anderen eheliche Untreue kritisieren würde. Oder wenn Oliver Pocher schlechte Witze bemängelt, oder Angela Merkel Frisurentipps gibt. Oder, oder, oder…

Ganz was anderes hörte ich kurz darauf in den heute-Nachrichten – eine wunderschöne Wortschöpfung: die Union gäbe irgendeinen Kommentar zur Bundespräsidentenwahl „nur als Enttäuschungsprophylaxe“ ab.

Ich denke, ich werde dieses Wort in meinen aktiven Wortschatz aufnehmen. Zuerst kündige ich aber – quasi als Enttäuschungsprophylaxe – an, dass dieser Blogeintrag keine Pointe haben wird.

Ohne Marder

25. Jun. 2010 · 2.703 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Schon lange hat mich (und vor allem mein Auto) ein Marder geplagt. Unzählige Male hat er Fußspuren und Kratzer auf dem Lack hinterlassen und auch gerne mal zusätzliche Lüftungslöcher in die Kühlerschläuche gebissen.

Seit ungefähr zwei Wochen wohnt der Marder nun nicht mehr in meiner Scheuer.

Mein aufrichtiger Dank gilt den Vuvuzela-Bläsern von Mannenberg.

Schokolade selber machen

12. Jun. 2010 · 4.160 mal gelesen | Kommentar schreiben »

[Trigami-Review]

Die Idee ist nicht wirklich neu. Schon meine Oma verstand es hervorragend, wenn sie Schokoladentafeln verschenken wollte, diese individuell zu verzieren. Ihre Verzierungen bestanden meist in attraktiven 5.- oder 10.- DM Scheinen, die sie in die Verpackung der Schokolade steckte. Mir war eine derart verzierte, individuelle Schokolade immer deutlich lieber als eine Standard-Schokoladentafel von der Stange.

Die Idee meiner Oma wurde jetzt von mySwissChocolate.ch aufgegriffen und deutlich ausgebaut. Dort kann man seine eigene Schweizer Schokolade selbst kreieren und herstellen lassen. Die Gestaltungsmöglichkeiten übersteigen natürlich die beiden oben genannten Varianten bei weitem:

Verschiedene Schokoladengrundlagen können nach eigenem Geschmack kombiniert werden mit unterschiedlichen Geschmacksnoten und zahlreichen Zutaten von A wie Ananas bis Z wie Zedernnusskernen. Zusätzlich können noch Gummibärchen, Kaffeebohnen, Marzipanrosen und allerlei anderes zur Dekoration verwendet werden.

Die Schokoladentafel, die man sich so auf der sehr übersichtlich gestalteten Homepage selbst zusammenstellen kann, wird dann bei mySwissChocolate.ch genau nach Wunsch individuell hergestellt. Dabei gibt man sich sehr viel Mühe. Der Versand erfolgt dann bestens geschützt und bei sommerlichen Temperaturen sogar mit einem Kühlakku im Päckchen.

Alles in allem sehr gut durchdacht – und das Ergebnis seeehr lecker!

Wer selbst einmal mySwissChocolate.ch ausprobieren möchte, kann sich jetzt 10% Rabatt sichern. Verwendet dazu einfach diesen Gutscheincode: 4bd7ffd3cbe47

Viel Spaß beim Zusammenstellen eurer individuellen Schokoladentafel und guten Appetit…

Jetzt zum Angebot

Vuvuzelas nutzlos

12. Jun. 2010 · 3.465 mal gelesen | 2 Kommentare »

Wie aus inoffiziellen Quellen des Weltfußballverbandes FIFA bekannt wurde, hat sich bei ersten Versuchen gezeigt, dass die bei der Fußball-WM weit verbreiteten Plastik-Tröten nutzlos sind. Unzählige Fans verwendeten während der ersten beiden Spielen die Blasinstrumente, die laut Wikipedia ein Symbol des südafrikanischen Fußballs sind.

Dabei zeigten sich die Vuvuzelas als nahezu nutzlos: angeblich soll beim Spiel von Uruguay gegen Frankreich trotz permanentem Dauertröten ein großer Prozentsatz der Zuschauer vor dem Fernseher eingeschlafen sein.

Das wiederum könnte auch an der Qualität des Spiels gelegen haben…

Alles Käse (2)

8. Jun. 2010 · 3.126 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Vor etwa einem Jahr habe ich unter dem Stichwort „Alles Käse“ die Vermutung aufgestellt:

„Die Verwirrung der Leute im Laden ist proportional zu den herrschenden Außentemperaturen.“

Kaum ist in den letzten Tagen das Thermometer wieder in Richtung ‚Sommer‘ gerückt, habe ich wieder einen neuen Beleg für diese Vermutung. (Erschreckend ist für mich, dass beide Handelnden tatsächlich wieder dieselben waren – wirklich!)

Nicht ganz Käse-fachmännische Verkäuferin: „Wie viel möchten sie denn von dem Gouda?“
Kunde: „Ach, 4 Scheiben“
Nicht ganz Käse-fachmännische Verkäuferin: „Geschnitten oder am Stück?“

Ähm… ???

Deutschland, Deutschland…

3. Jun. 2010 · 3.957 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Ein kleiner, letzter Nachtrag noch zum Eurovision Song Contest vom Wochenende und den Reaktionen darauf:

Ich bin fassungslos.

Mühsam habe ich mich daran gewöhnt, dass es für das Selbstwertgefühl einer ganzen Nation erheblich sein könnte, mit welchem Erfolg Sportler bzw. Spieler bei einer Meisterschaft in ihrer Sportart abschneiden oder wie viele Punkte ein Künstler bzw. Musikant aus einem bestimmten Land von einer Jury aus einem anderen Land bekommt. Mühsam habe ich mich daran gewöhnt, dass das für die ganze Nation von Bedeutung sein könnte.

Ja, ich habe mich daran gewöhnt, dass alljährlich beim Eurovision Song Contest Musik nur eine untergeordnete Rolle spielt und in erster Linie die Frage, wer wem wie viele Punkte gibt, im Vordergrund steht. (Stefan Niggemeier hat zumindest „die Mär vom Ostblock“ schon vor Jahren eindrucksvoll widerlegt – und greift sie immer wieder auf)

Was ich aber überhaupt nicht verstehe und woran ich mich auch nie gewöhnen werde, sind Hirnstromausfälle, wie man sie am vergangenen Samstag während des Grand Prix auf Twitter verfolgen konnte. Geistige Bankrott-Erklärungen wie „2 Punkte aus Griechenland – wir wollen unser Geld zurück“ sind ja gerade noch zu ertragen. Als dann aber verkündet wurde, dass der deutsche Beitrag aus Israel keine Punkte bekommt, waren die Reaktionen schlichtweg schockierend.
Jörg Marx hat über die Kommentare gebloggt und ein paar per Screenshot festgehalten.

Ich bin fassungslos.

Meiner Sprachlosigkeit kann ich noch am ehesten durch dieses Video Ausdruck verleihen, das beim NPD-Blog.info (NPD-Watchblog, also keine rechtsextreme Webseite) als „Textbaustein gegen Rassisten“  vorgestellt wurde:

Lilly Allen – Fuck you

[Edit am 10.7.11: Video erneuert, ursprüngliches Video war nicht mehr erreichbar]