Monatsarchiv für Mai 2004
Julier – Flüela
31. Mai. 2004 · 6.531 mal gelesen | 2 Kommentare »
Julier – Flüela
30.5.2004
Am Pfingstsonntag hab ich früh morgens mein Rad ins Auto gepackt und bin nach Tiefenkastel gefahren.
Diese Tour wollte ich in Angriff nehmen:
Tiefenkastel – Julierpass – St. Moritz – Susch – Flüelapass – Davos – Tiefenkastel
Das Auto ein Stück außerhalb von Tiefenkastel abgestellt, den Rucksack gepackt, das Rad durchgecheckt, umgezogen und los ging es.
Gleich nach Tiefenkastel (851 m) beginnt der Anstieg zum Julierpass recht steil, so dass ich schon nach ca. 15 Minuten auf kurze Kleider gewechselt habe. Nach dem ersten steilen Stück wird es dann flacher. Von Savognin bis Bivio steigt es langsam aber stetig an. Nach Bivio wird es wieder steiler (bis 10%) und nach ca. 35 km erreicht man die Julier-Passhöhe (2284 m).
Wie man sieht – Traumwetter ! Das hat aber nicht nur seine guten Seiten: es waren viele Autos, Omnibusse und vor allem Motorräder unterwegs. Ganz so schlimm ist das auf der Julierstraße aber nicht, weil sie sehr breit ist.
Die Abfahrt nach Silvaplana ist zunächst nicht kurvig, so dass man hohe Geschwindigkeiten erreichen kann. Nur auf dem letzten Kilometer vor Silvaplana kommen einige Serpentinen.
Im Engadin versammeln sich zu dieser Jahreszeit Leistungssportler aus aller Welt zum Höhentraining. So war es für mich kein großes Wunder, dass ich den Gerolsteiner-Profi Georg Totschnig traf. Als ich mir an einer Tankstelle meine Getränkeflaschen wieder füllte, war er gerade dabei, in der Waschanlage (!) sein Rad zu waschen.
Weiter ging’s dem Inn entlang, durch St. Moritz (1822 m) und hinab bis Susch (1426 m).
Von dort aus führt die Straße wieder sehr steil nach oben in Richtung Flüela-Pass. Mit inzwischen fast 100 km in den Beinen fiel mir dieser Anstieg unheimlich schwer. Aber es boten sich auch immer wieder sehr gute Gelegenheiten, eine kurze Pause für Fotos zu machen und zu verschnaufen.
Und so erreichte ich zusammen mit anderen Radfahrern (und deutlich weniger Motorrädern als am Julier) die Passhöhe (2383 m).
Dort bot sich ein unbeschreiblich schönes Bild, das mich für alle Anstrengungen entschädigte: alles war noch vom Schnee bedeckt. Nur die Straße war freigeräumt.
Einfach traumhaft.
Zurück ging’s hinab nach Davos (1560 m), wo es nochmal recht warm war.
Von Davos aus geht es weiter bergab bis zum Tunnel am Bärentritt. Auf der Karte hatte ich übersehen, dass dann noch ein recht steiler Anstieg nach Wiesen kommt. Und so ein unerwarteter Gegenanstieg kann einen völlig zermürben. Zum Glück war das Ziel schon absehbar.
Und so kam ich mit 160 km und 2900 hm in den Beinen kurz vor Sonnenuntergang wieder am Auto an.
Fazit: Eine Traumtour, die mir die Grenzen meiner Frühjahrsform deutlich gezeigt hat.
Trotzdem jederzeit wieder!
Höhenprofile: