Der Plan steht

4. Jun. 2011 · 3.236 mal gelesen | 4 Kommentare »

Vor einiger Zeit habe ich hier von einem verrückten Plan erzählt. Über ein Jahr ist seither vergangen. Der Plan ist nicht verloren gegangen oder vergessen worden, sondern ständig weiter entwickelt und ausgefeilt worden.

Kommenden Freitag geht es nun endgültig los:

Über alle Berge bis ans Meer – die verrückteste Tour meines Lebens

Klick für größere Ansicht

Ursprünglich hatte ich geplant, mit dem Zug bis Salzburg zu fahren und von dort aus die ganze Breite der Alpen auszunutzen. Das ist aber daran gescheitert, dass die Bahn anscheinend mein Fahrrad nicht transportieren kann oder will. Schon am ersten Tag, an dem die Verbindung buchbar war, bekam ich für alle Züge an dem betreffenden Wochenende den Hinweis, dass alle Fahrrad-Plätze belegt seien.

So musste ich ein wenig umplanen. Jetzt fahre ich halt von meiner Haustür weg bis Nizza. Das hat auch was.

Die Strecke ist dadurch nicht weniger schwer geworden – im Gegenteil. Die Rahmendaten sind ungefähr die gleichen geblieben:

Das Ganze habe ich aufgeteilt in 19 Etappen mit jeweils ca. 110 km (max. 180 km) und ca. 2500 Höhenmeter (max. 3400 hm).

Wie man auf dem Streckenplan sieht, habe ich einige vermeintlich sinnlose Kringel eingebaut. Dafür gibt es zwei Erklärungen: zum einen möchte ich die schönsten Ecken, die schönsten Pässe und die schönsten Strecken der Alpen mitnehmen und nicht nur auf der kürzesten Strecke nach Nizza kommen.

„Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.“
(Johann Wolfgang von Goethe)

Zum anderen kann ich die ‚unnötigen‘ Umwege notfalls auch auslassen, wenn ich wegen Pannen oder schlechtem Wetter Verspätung habe oder einfach mal einen Ruhetag einlegen will. Und auch wenn ich sie fahre, ist es da sicher angenehmer, dass ich mal einen Tag lang keine Unterkunft suchen muss und das große Gepäck im Hotel lassen kann.

In den nächsten Tagen werde ich noch ein bisschen mehr über die Strecke, die Vorbereitung und meine Ausrüstung erzählen.
Und am Freitag geht es dann endlich los. Ich platze schon fast vor Reisefieber…

Runner’s High

1. Aug. 2010 · 3.928 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Runner’s High bzw. Läuferhoch bezeichnet ein beim Langstreckenlauf sowie in Einzelfällen beim Radsport auftretendes Hochgefühl. Der Sportler erlebt idealerweise einen schmerzfreien und euphorischen Gemütszustand, der ihn die körperliche Anstrengung vergessen lässt und ihm das Gefühl gibt, „ewig“ weiterlaufen zu können.

(de.wikipedia.org)

Überprüft – stimmt!

Liebe Autofahrer

9. Mai. 2010 · 3.078 mal gelesen | 1 Kommentar »

Es ist wohl jedes Jahr genau das Gleiche. Jedes Jahr im Mai müssen die Autofahrer wieder von Neuem lernen, dass sie auf der Straße auch Fahrzeugen mit weniger als 4 Rädern begegnen könnten.

Wie sonst wäre es zu erklären, dass ich heute auf meinen Fahrrad an einem einzigen Nachmittag 6x (in Worten sechs mal) nur um weniger als 10 cm einem Unfall entgangen bin?!

Liebe Autofahrer,
es ist jetzt wieder Mai. Bitte bemüht euch doch ein wenig, auch auf Fahrzeuge mit weniger als einer Tonne Gewicht zu achten. Ich habe mich informiert. Es stimmt tatsächlich: selbst bei Regen dürfen Fahrräder am Straßenverkehr teilnehmen. Auch beim Überholen eines Radfahrers darf man seine Fahrspur ganz oder teilweise verlassen um dem Überholten einen Seitenabstand im zweistelligen Zentimeterbereich zuzugestehen.

Vielen Dank für eure Bemühungen

* Notiz an mich selbst:
Regengefüllte Schlaglöcher und Biergefüllte Arschlöcher sicherheitshalber weiträumig umfahren.

Transportschaden

18. Jul. 2009 · 2.628 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Mai 2007 – eine spontane Idee führte Frank und mich auf einen Kurztrip mit dem Billigflieger nach Nizza. Die Fahrräder durften mitfliegen, obwohl ihre Plätze im Gepäckraum mehr kosteten als unsere Sitzplätze.

Alles klappte ganz ordentlich – bis zur Gepäckausgabe nach dem Rückflug…

Beim Hinflug bekamen wir unsere Räder wie geplant an einem Schalter für Sperrgut ausgehändigt. Beim Rückflug kam ein Spaßvogel beim Flughafenpersonal auf die Idee, die Räder zu den Koffern auf das Gepäckband zu legen. Wir warteten in der Zwischenzeit an der Sperrgutausgabe. Dort sagte man uns irgendwann, dass die Räder nicht hier seien. Als wir dann am Gepäckband ankamen, waren dort keine Koffer und keine Räder zu sehen.

Mein Fahrrad hatte sich auf dem Band an der Öffnung quergestellt und blockierte alle nachfolgenden Gepäckstücke der anderen Reisenden. Ein veritabler Kofferhaufen hatte sich mit meinem Rad verkeilt. Das störte aber anscheinend niemanden vom Personal – das Band lief ungehindert weiter. Nur eben nicht die Gepäckstücke.

Hier hatte nun eine resolute ältere Mitreisende ihren Auftritt: sie erkannte ihr Gepäck durch den Durchgang hinter meinem Fahrrad stecken und wollte es eigenmächtig befreien. Noch bevor ich die Situation erkannt hatte und rettend einschreiten konnte, zog und zerrte sie so lange einfach an irgendwelchen Teilen meines Rades, bis sich der Stau löste.

Ergebnis: die Frau konnte ihr Gepäck unversehrt an sich nehmen. Mein Rad dagegen hatte einige Kratzer zu verzeichnen.

Diese Geschichte ist mir gestern wieder eingefallen, als ich bei der Griminalbullizei die Geschichte von Dave Caroll und seiner Gitarre gelesen habe. Die 3500 $ teure Gitarre wurde beim Flug zerstört. Anders als bei mir war die Schuldfrage leicht zu klären. Trotzdem weigerte sich United Airlines, den Schden zu ersetzen.

Nach der Reaktion von Dave Caroll haben sich die Verantwortlichen bei United Airlines wohl gewünscht, sie hätten den Schaden unbürokratisch ersetzt. Der jetzt erlittene Imageschaden ist sicher unvergleichlich größer.

Dave Caroll hat einen Song über seine Geschichte geschrieben und das Video veröffentlicht. In wenigen Tagen wurde es schon mehr als 3 Millionen mal angeschaut, schaffte es in die Nachrichten bei CNN und ist auf dem besten Weg zum Internet-Hit:

Auch wenn man Country-Musik nicht mag, hat der Song doch ein gewisses Ohrwurm-Potential. Und zumindest die Message bleibt hängen: „United breaks Guitars“

Hätte ich trotz viel geringerem Schaden vielleicht damals auch singen sollen?

Projekt 200+x reloaded

9. Jul. 2009 · 3.167 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Ich habe schon im vergangenen Jahr darüber geschrieben: am 26. Juli veranstalten das Evangelische Jugendwerk Backnang und der zugehörige Förderverein wieder eine Sponsorenrallye.

Bei dieser Veranstaltung sollen Spendengelder für den “Verein zur Förderung der evangelischen Jugendarbeit im Kirchenbezirk Backnang e.V.” gesammelt werden.

Dabei suchen zahlreiche Radfahrer aus dem Bezirk Sponsoren, die sich bereit erklären, für jeden Kilometer, den “ihr” Fahrer zurücklegt, einen bestimmten Geldbetrag an den Förderverein zu spenden.

Um 17:00 Uhr treffen sich alle Fahrer in Oppenweiler am Gemeindehaus zur Auswertung der gefahrenen Kilometer. Anschließend gibt es noch einen JAM-Gottesdienst (auch für Nicht-Fahrer und Sponsoren). Ein Grillfest rundet den Tag dann ab.

Und was hat das mit mir zu tun?

Wie schon in den letzten Jahren werde ich auch am 26. Juli wieder als Fahrer an der Sponsorenrallye teilnehmen und meinen Beitrag dazu leisten, dass viele Spenden eingehen.

Und was hat das mit Ihnen/Dir zu tun?

Ich bin noch auf der Suche nach mehr oder weniger finanzkräftigen Sponsoren. Ich würde mich über jeden kleinen Betrag freuen, der mir zugesagt wird (Kleinvieh macht auch Mist) – mehr würde ich mich natürlich über große Beträge freuen…

Als zusätzlichen Anreiz für Spenden biete ich in diesem Jahr die Möglichkeit, hier in meinem Blog, Werbung für eine eigene Website zu machen. Die Werbung kann per Textlink, Banner etc. erfolgen. Bei entsprechend hoher Spendenzusage gerne auch an besonders lukrativen Stellen im Blog.

Ich erwarte Ihr/Euer Angebot.

Wer von der Idee überzeugt ist, etwas Gutes für den Förderverein zu tun, oder wer noch weitere Informationen haben möchte, darf mir gerne in den Kommentaren oder über das Kontakt-Formular eine Nachricht zukommen lassen.

Ich melde mich dann schnellstmöglich zurück.

Schon jetzt vielen Dank
für jede kleine oder große Spende

PS.: Damit Sie/Du die Größenordnung der Spende besser einschätzen können: wie die Überschrift schon sagt: ich habe mir selbst vorgenommen 200+x Kilometer für den Guten Zweck zu fahren.

Albula – Flüela

4. Jun. 2009 · 7.494 mal gelesen | 4 Kommentare »

Albula – Flüela

31.5.2009

Albula-Flüela-Karte

Karte von quaeldich.de

Filisur – Bergün – Albulapass – La Punt – Zernez – Flüelapass – Davos – Filisur

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben…

Ich hatte es ja hier schon angekündigt, dass ich am Pfingstwochenende mal wieder einen Ausflug in die Berge machen will. Gesagt – getan. Am Sonntag habe ich mein Fahrrad und meine Sachen ins Auto gepackt und mich auf den Weg in die Schweiz, genauer nach Filisur in Graubünden gemacht.

Christo goes LandwasserDort angekommen habe ich erst einmal ausführlich gefrühstückt und versucht, mich von 4 Std. Autofahrt zu erholen.

Zweierlei hat mich schon zu diesem frühen Zeitpunkt gestört: zum einen sah das Landwasserviadukt ganz anders aus als erwartet:

Wurde ich Zeuge des Geheimprojekts „Christo goes to Landwasser“ oder war es vielleicht doch nur eine gewöhnliche Baustelle? Etwas anderes beschäftigte mich mehr: da waren Schilder, die besagten, dass der Albula-Pass von 11:00 bis 20:00 Uhr wegen Belagsarbeiten gesperrt wird. Ich konnte mir also höchstens zweieinhalb Stunden Zeit lassen.

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Screenshot-Kombinations-Rätsel

29. Mai. 2009 · 3.237 mal gelesen | 5 Kommentare »

Heute möchte ich das erste Screenshot-Kombinations-Rätsel in der Geschichte des Pumi-Blog zu stellen:

1.

passe

2.

Wetter St.Moritz

3.

So weit die Screenshots, jetzt die Kombinationsaufgabe:

„Welche spontane Idee will Pumi am Pfingstwochenende umsetzen?“

Ich hoffe, das Wetter hält sich einigermaßen an die Vorhersage…

Geisterfahrer

25. Mai. 2009 · 3.007 mal gelesen | 2 Kommentare »

Gestern war wieder einmal die Formel 1 zu Gast in Monaco.

Ansonsten finde ich es nicht so sonderlich interessant, wenn irgendwelche Rennwagen im Kreis herum fahren, aber der Grand Prix von Monaco und der Gedanke, dass die mit knapp 300 km/h durch die Straßen einer Stadt fahren, fasziniert mich immer wieder.

Vor mittlerweile 5 Jahren haben wir es uns nicht nehmen lassen, am Ende einer Radtour von Genf nach Nizza, am letzten Tag noch einen Abstecher nach Monaco zu machen. Wir waren damals wenige Wochen nach der Formel 1 dort. Durch die schwarzen Gummistreifen auf der Straße war es leicht für uns -auch als Nicht-Fachleute- die Grand-Prix-Strecke zu erkennen. Und so sind wir die Strecke (entgegen der ‚richtigen‘ Richtung) einmal abgefahren.

Monaco

Das Bild zeigt mich beim Ferrari-Jagen kurz oberhalb der Einfahrt in den Tunnel. Für alle, die sich nicht so gut auskennen – das ist die Stelle:

Formel 1

(Eines Tages werde ich dann irgendwann auch mal den kompletten Tour-Bericht hier veröffentlichen…)

Schon wieder ein Video

10. Mai. 2009 · 2.472 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Sorry, aber auch am dritten Tag nacheinander gibt es hier schon wieder ’nur‘ ein Video.

Ich bin einfach so begeistert von diesem Film, dass ich heute überhaupt nichts anderes bloggen will: Traumhafte Bilder, geniale Musik (‚The Funeral‘ von ‚Band of Horses‘) und ein völlig durchgeknallter Radfahrer.
Ich habe zwar schon einmal über ein Video von Danny MacAskill geschrieben, aber da ist er nicht mit dem Fahrrad einen Baum hoch gefahren…

Deshalb heute einfach noch einmal:

Ganz alleine nur für dich

2. Mai. 2009 · 3.035 mal gelesen | 1 Kommentar »

Ja, mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

diesen Beitrag habe ich ganz alleine nur für dich geschrieben. Keinem außer nur dir allein sei er gewidmet.

Mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

zuerst möchte ich dir sagen, dass mir dein Fahrzeug schon immer sehr gut gefallen hat. Deines hat zwar nicht die attraktive Lackierung wie im Film Jurassic Park II, aber es ist ansonsten das gleiche Modell. Ich finde es auch gut, dass du dein Fahrzeug nicht nur in deiner Garage herum stehen lässt, sondern auch manchmal damit spazieren fährst.

Mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

es ist mir sehr wohl bewußt, dass ich als Radfahrer ganz besonders am 1. Mai nichts auf ausgerechnet genau der Straße verloren habe, die du in dem Moment gerade auch benutzen willst. Genau genommen habe ich überhaupt keine Existenzberechtigung, atme ich dem Verbrennungsmotor deines Fahrzeugs doch den dringend benötigten Sauerstoff weg.

Mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

gestern Nachmittag habe ich gehört, wie du von hinten näher gekommen bist. Ich habe es aber leider versäumt, mich deshalb augenblicklich in Luft aufzulösen oder die Straße in den nächstgelegenen Acker zu verlassen. Wie töricht war es von mir zu denken, auf einer zweispurigen Straße dieser Breite hätten sowohl ich mit meinem Fahrrad als auch du mit deinem Auto gleichzeitig Platz. Wie töricht war es von mir zu denken, dass du einfach in angemessenem Seitenabstand an mir vorbei fahren könntest wie so viele andere vor dir auch.

Mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

ich möchte dir hiermit herzlichst danken für die kleine Nachhilfe-Lektion, die du mir aus deinem Auto heraus erteilt hast. Ich bewundere deine fahrerischen Fähigkeiten, die es dir ermöglicht haben, bei einer Geschwindigkeit jenseits der 30 km/h mir aus dem geöffneten Seitenfenster deine Auslegung der geltenden Straßenverkehrsordnung zu erklären und gleichzeitig den seitlichen Abstand von konstant 10 cm zu mir einzuhalten.

Mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

ich habe auf deine Ausführungen nur mit einem knappen „Jaja, alles klar“ geantwortet, weil ich in dem Moment mehr Wert auf die körperlich unversehrte Fortsetzung meiner Radtour gelegt habe als auf eine gepflegte Konversation mit dir.
Auf deine Ausführungen möchte ich aber jetzt auf diesem Weg noch antworten.

Mein lieber Straßen-Mitbenutzer,

zuletzt will ich dir noch für deine letzte Lektion danken: dadurch dass du, nachdem du dich von mir verabschiedet hast, beim Beschleunigen einen Motorradfahrer samt Sozius fast über den Haufen gefahren hast, hast du mir eindrücklich gezeigt, dass man sich lieber um seinen eigenen Scheißdreck kümmern sollte, als anderen (falsche) Belehrungen zukommen zu lassen.

Danke für deine Bemühungen und allzeit gute Fahrt wünscht dir

Pumi