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Albula – Bernina – Julier
27. Mai. 2005 · 11.721 mal gelesen | 6 Kommentare »
Albula – Bernina – Julier
26.5.2005
Tiefenkastel – Bergün – Albulapass – Samedan – Pontresina – Berninapass – St. Moritz – Julierpass – Savognin – Tiefenkastel
Die spontanen Ideen sind oft die besten…
Am Mittwoch morgen sagte der Herr vom Wetterbericht: „Traumhaftes Wetter am morgigen Feiertag!“
Also hab ich gleich nach der Arbeit mal wieder mein Rad ins Auto gepackt und ab nach Tiefenkastel. Übernachtet habe ich – wie schon im letzten Jahr – wieder im Hotel Rätia.
Am Donnerstag morgen war ich noch recht müde (Champions-League-Finale mit Verlängerung und Elfmeterschießen…), deshalb war ich froh, dass die ersten Kilometer recht flach sind (200 hm auf 12 km).
Zwischen Filisur und Bergün wird es dann deutlich steiler mit Abschnitten bis 12%. Auch die Eisenbahn bezwingt diesen Anstieg, dazu wurde eine beeindruckende Streckenführung mit zahlreichen Brücken und Tunneln gefunden. Stellenweise kommt man sich vor wie in einer viel zu großen Märklin-Landschaft…
Gleich nach Preda verschwindet die Eisenbahn endgültig im Tunnel. Die Straße windet sich weiter nach oben. Der größte Teil des Verkehrs fließt über den „parallel“ verlaufenden Julierpass, so dass mir auf der schmaleren aber auch viel schöneren Albula-Straße nur sehr wenige Autos, ein paar Dutzend Motorräder und vier Radfahrer begegnet sind.
Bei strahlendem Sonnenschein erreichte ich erst die Baumgrenze und dann die Schneegrenze. Mir boten sich Aussichten, die nur schwer auf einem Foto festzuhalten und noch schwerer zu beschreiben sind.
Nach einem letzten steilen Abschnitt (bis max. 12%) kam ich auf der Passhöhe an. Ich war wirklich erstaunt, dass ich die ersten 30 km und 1500 hm schon hinter mir hatte. Vor einigen Jahren war ich die Strecke schonmal gefahren, und ich hatte sie deutlich schwerer in Erinnerung.
Die Abfahrt von der Passhöhe beginnt mit einem flachen Teil entlang einem Bergsee bevor es dann recht steil und in einigen engen Serpentinen hinab ins Tal nach La Punt (1687 m) geht.
Da es gerade erst Mittag war, entschloss ich mich, nicht gleich wieder über den Julierpass zurück zu fahren, sondern als Zugabe auch noch den Berninapass mitzunehmen. Zuerst plünderte ich aber noch einen kleinen Lebensmittelladen in La Punt und gönnte mir ein ausgiebiges Mittagessen.
Von La Punt aus fuhr ich fast eben durch das Oberengadin auf einer langweiligen, breiten Straße mit viel Verkehr (nur auf dem Foto einen Moment lang nicht) aber schöner Aussicht. Bis Pontresina steigt die Straße auf 15 km nur ca. 150 m an. Dazu wurde ich vom kräftigen Rückenwind quasi durch das Berninatal geschoben.
Erst nach Pontresina folgt ein steileres Stück, wo ich mich freute, dass die grandiose Aussicht immer wieder zu einer kleinen Verschnaufpause einlud.
Schon bald wird die Steigung wieder geringer, so dass die Eisenbahn lange Zeit parallel zur Straße fahren kann. Trotzdem mussten die 600 Höhenmeter natürlich bezwungen werden, auch wenn der Wind ordentlich mitgeholfen hat.
Nach dem obligatorischen Pass-Foto fuhr ich dieselbe Strecke wieder hinunter. Diesmal zwar gegen den Wind, aber bergab störte mich das nicht im Geringsten…
Zurück im Engadin geht es wieder ziemlich eben an St. Moritz vorbei bis Silvaplana. Dort beginnt der Anstieg zum Julierpass. Es geht mit 13% Steigung gleich richtig los. Nach ca. 2 km wird es weniger steil, aber die dünne Luft und die Hitze in der prallen Sonne setzten mir zu, so dass ich ordentlich zu kämpfen hatte.
Die Anstrengungen waren aber schnell vergessen, denn von der Passhöhe an geht es 30 km lang nur noch bergab. Und so kam ich nach 140 km und 2700 hm wieder in Tiefenkastel an.
Fazit: Wieder mal eine Traumtour. Wie gesagt, die spontanen Ideen sind oft die besten…
Höhenprofile:
Am 4. Juni 2009 um 21:49 Uhr
[…] die Eisenbahnstrecke kunstvoll durch Spiral- und Kehrtunnel und über Viadukte gelegt. Schon beim letzten Mal habe ich geschrieben: “Stellenweise kommt man sich vor wie in einer viel zu großen […]
Am 21. Mai 2010 um 09:22 Uhr
tolle landschaften kann ich mir vorstellen.
Am 23. Mai 2010 um 18:30 Uhr
Ja, und da ist noch ein großer Unterschied zwischen „vorstellen“ und „erleben“ bzw. noch besser gesagt „erfahren“.
Am 28. Mai 2010 um 10:13 Uhr
Als ich vor 3 jahren auch mal in Albula war hatte ich mein skateboard dabei und bin mit dem zug gefahren. Als ich aufn berg war hab ich mir mein skateboard geschnappt und bin den weg runter gefahren.
Am 28. Mai 2010 um 14:48 Uhr
Sorry, wenn ich das so sage, aber DAS halte ich wirklich für völlig verrückt.
Ganz abgesehen davon, dass der Zug gar nicht „aufn berg“ fährt, sondern in Preda im Tunnel verschwindet, erscheint mir die Straße an kaum einer Stelle wirklich Skateboard-tauglich. Im Gegenteil: ich denke, dass die Abfahrt Richtung Preda – Bergün – Filisur sogar mit dem Rad recht wenig Spaß macht (und das hat Bremsen). Aber ich verstehe ja auch recht wenig vom Skateboard Fahren auf grobem Asphalt / Rollsplitt / Naturstraße. Vielleicht hat dir das ja wirklich Spaß gemacht, als du „in Albula“ warst. Wo liegt das eigentlich? Ich kenne keinen Ort der so heißt…
Am 24. September 2010 um 11:04 Uhr
Toller Blog,
Komme immer gern vorbei und lese mit,
Lg
Manuela