Archiv für "Klugscheisser"
Geänderte Rechtschreibung
3. Jun. 2011 · 2.446 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Hier eine aktuelle Verkehrsmeldung:
An der B 10 in Göppingen wurde einiges „gändert“.
Vermutlich führt sie jetzt auf direktem Weg nach Pisa…
Alles Käse (2)
8. Jun. 2010 · 3.153 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Vor etwa einem Jahr habe ich unter dem Stichwort „Alles Käse“ die Vermutung aufgestellt:
„Die Verwirrung der Leute im Laden ist proportional zu den herrschenden Außentemperaturen.“
Kaum ist in den letzten Tagen das Thermometer wieder in Richtung ‚Sommer‘ gerückt, habe ich wieder einen neuen Beleg für diese Vermutung. (Erschreckend ist für mich, dass beide Handelnden tatsächlich wieder dieselben waren – wirklich!)
Nicht ganz Käse-fachmännische Verkäuferin: „Wie viel möchten sie denn von dem Gouda?“
Kunde: „Ach, 4 Scheiben“
Nicht ganz Käse-fachmännische Verkäuferin: „Geschnitten oder am Stück?“
Ähm… ???
Paradox
25. Nov. 2009 · 3.699 mal gelesen | 3 Kommentare »
Auf den ersten Blick scheint es die Lösung aller Probleme auf dem Arbeitsmarkt zu sein. Bei genauerem Hinschauen ist es nur noch paradox:
„Merkel will Kurzarbeit bis Ende 2010 verlängern„
Kurzarbeit verlängert – endlich ist wieder alles wie früher…
Zur besseren Übersicht
29. Sep. 2009 · 3.557 mal gelesen | 1 Kommentar »
Mathematik und vor allem Statistik kann furchtbar öde sein. Manchmal ist es einfach extrem langweilig, nur Zahlen aufzulisten.
Um diese Langeweile zu vermeiden und das Ergebnis übersichtlich zu gestalten, kann man die trockenen Zahlen auch aufarbeiten und als hübsches buntes Schaubild darstellen. Die aktuelle Computerbild (21/09) zeigt an einem praktischen Beispiel, wie man dadurch vermeintlich langweilige Zahlen kreativ und kurzweilig darstellen kann:
Ich hatte jedenfalls meinen Spaß beim Anschauen der Statistik…
Mathe für Anfänger (11)
1. Aug. 2009 · 4.777 mal gelesen | 5 Kommentare »
Und auch heute wieder ein weiterer Teil aus der Reihe “Mathe für Anfänger“.
Heute: “Addition positiver und negativer Zahlen”.
Ist das Ergebnis der Addition einer positiven Zahl mit einer anderen Zahl kleiner als die erste Zahl, so muss der zweite Summand negativ gewesen sein.
Kurz: ist A + B < A folgt daraus zwangsläufig B < 0
Bei Amazon.de gibt es anscheinend inzwischen auch die Möglichkeit, Kleinteile per Helium-Ballon zu verschicken.
Oder wie könnte man sonst erklären, dass ein Artikel alleine 454 g wiegt, mit Verpackung aber nur noch 100 g ?
Fremdsprachenkenntnisse
13. Jul. 2009 · 2.398 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Heute bei den Spam-Kommentaren:
„Your blog is really looking very good. But i unable to understand it becoz its in different language. Please try to write all the posts in international language..“
My dear ‚SEO83‘,
pretending to believe that you wanted more with your comment than just a cheap link to your website, I have to say that the language I normaly write in, seems much less ‚different‘ than the one you use. Even if the language you use might be ‚international‘, there have to be some common rules in it.
(That’s why they call me ‚Klugscheißer’…)
Komisch, dass gerade heute, wo ich diesen Fremdsprachen-Exkurs gemacht habe, auch im Laden meine Muttersprache nicht mehr ausgereicht hat:
Heute waren zwei junge Amerikaner im Laden, die in der Nähe das Häuschen der verstorbenen Uroma renovieren. Die beiden sprechen kein Wort deutsch und hätten keine Chance gehabt, ihre ausgefallenen Wünsche (Sojamilch, Putenwurst, koffeinfreie Kaffeebohnen…) selbst zu finden.
Bei uns im Laden sind wir Fremdsprachen natürlich gewohnt. Nicht nur, dass uns ein italienischer Kunde regelmäßig in italienisch-deutschem Mischmasch erklärt, dass Grana Padano besser ist als jeder andere Pamigiano. Auch die Fremdsprache unserer Kassiererin („Nu Frau Bauer, där Schornschdainfääscher is da!“) bereitet selten Schwierigkeiten.
Obwohl, manchmal zweifle ich schon daran, dass bei den diversen sächsisch-schwäbischen Begegenungen sich immer alle Beteiligten gegenseitig verstehen. Ein schwäbisches Urgestein aus der Stammkundschaft jedenfalls macht keinerlei Anstalten, sich in verständlicher Schriftsprache auszudrücken. – Verstanden wird sie trotzdem meistens…
Kassiererin: „Hammse vleischt noch ’n bischen Glaingäld ‚bei?“
Kundin: „Frog net lang! Glotz nai!“
Alles Käse
2. Jul. 2009 · 3.558 mal gelesen | 1 Kommentar »
Meine Vermutung:
Die Verwirrung der Leute im Laden ist proportional zu den herrschenden Außentemperaturen.
Beleg:
Kunde: „Kann man den Mai-Gouda wohl noch essen? Immerhin ist ja schon Juli.“
Nicht ganz Käse-fachmännische Verkäuferin: „Wissen sie, das heiß nur, dass der Gouda von der neuen Ernte ist.“
Ich konnte mir weder das Lachen verkneifen, noch mir vorstellen, wie wohl Käse geerntet wird. Ob der wohl auf Bäumen oder Sträuchern wächst, auf dem Boden wie Melonen oder gar unterirdisch?
Vielleicht wollte sie ja auch tatsächlich sagen, dass der Mai-Gouda von der Milch gemacht wird, die im Mai gemolken wird, wenn die Kühe erstmals wieder Frischfutter bekommen. Vielleicht hat sie sich nur sehr unglücklich ausgedrückt.
Naja, so lange nicht wieder eine Kundin fragt, ob man den Montagnolo auch am Dienstag essen kann, kann es ruhig noch heißer werden.
Geflügelte Worte
24. Jun. 2009 · 2.501 mal gelesen | Kommentar schreiben »
Heute versuche ich mal, eine neue Themenreihe auf dem Pumi Blog anzufangen. Ich nenne sie:
Das falsche Wort am falschen Platz
Heute: „Schiss haben„:
„Schiss“ in seiner ursprünglichen Bedeutung ist eine umgangssprachliche Beschreibung für Exkremente (sowohl menschlichen als auch tierischen Ursprungs).
Die Redewendung „Schiss haben“ kann aber auch als Umschreibung für „sich fürchten“, „Angst haben“ verwendet werden. Vorausgesetzt es steht im passenden Zusammenhang.
Heute hat eine ältere Stammkundin eine ausführliche Katzenstreu-Beratung gebraucht. Ihr Problem: „Ich brauche dringend wieder das XYZ-Katzenstreu. Beim letzten Mal habe ich das andere mitgenommen, aber das mögen meine Katzen nicht. Und jetzt habe ich Schiss…“
So genau wollte ich das garnicht wissen.
Vielleicht kennt ihr auch Geschichten mit dem falschen Wort am falschen Platz, dann her damit!
Noch was ganz anderes:
ist „Red Bull“ eigentlich auch ein geflügeltes Wort?
Aua – Audi
21. Jun. 2009 · 4.625 mal gelesen | 4 Kommentare »
So langsam macht mir die Wirtschaftskrise doch so richtig Sorgen. Schon vor einem Monat konnte man bei der Olsenban.de von der Finanzkrise bei Spiegel-online lesen. Das hat mich nicht weiter beunruhigt. Doch jetzt hat die Krise offensichtlich auch große Autohersteller erreicht:
bei Audi hat man zu sehr drastischen Sparmaßnahmen greifen müssen. Da müssen jetzt anscheinend Ferienjobber, die sich ein bisschen mit Bildbearbeitung auskennen, in der Werbeabteilung mithelfen („Sag mal, du hast doch diese hübsche Einladung zum 75. von Tante Trude gemacht. Du kennst dich doch mit sowas aus…“).
Anders kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, wie solche Bilder den Weg auf die offizielle Homepage eines der erfolgreichsten deutschen Autohersteller kommen konnten.
Auf diesem „Foto“ sehen wir das Wunder der partiellen Sonneneinstrahlung: die Säulen rechts werfen einen Schatten. Das Auto auch (wenn auch die Richtung nicht dieselbe ist). Der überdimensionale Blumenkübel ist aber anscheinend völlig lichtdurchlässig. Über Perspektive und die Tatsache, dass das Auto viel zu groß für die Garage ist, mache ich mir da keine Gedanken.
Auf dem nächsten „Foto“ soll wohl propagiert werden, dass man mit dem beworbenen Auto nicht nur auf der linken Seite einer durchgezogenen Mittellinie (in einem Wohngebiet !) fahren darf, sondern auch gleich noch den Bürgersteig mit benutzen darf.
Nachdem ich dann noch dieses „Foto“ gesehen habe, hatte ich endgültig genug. Hier kann man es deutlich sehen: wer auch immer das verbrochen hat, der hat nicht nur einen Schatten, sondern gleich mindestens zwei. Andererseits werden die Schatten aus zweierlei Richtungen vielleicht von den Neonleuchten verursacht, die sich auf der Motorhaube spiegeln. Man weiß es nicht.
Aber ich will es auch garnicht wissen.
[Übrigens: bei Photoshop disasters bemängelt man ausgerechnet das gelungenste „Foto“ der ganzen Kampagne]
Mathe für Anfänger (9)
8. Jun. 2009 · 3.288 mal gelesen | 2 Kommentare »
Der Tag nach irgendwelchen Wahlen ist immer prädestiniert für einen weiteren Teil aus der Reihe “Mathe für Anfänger“.
Heute: “Prozentrechnung – Grundwert/Prozentwert”.
2009 ist ein sogenanntes ‚Superwahljahr‘. Ich würde es als ‚Superschreikrampfjahr‘ für all jene bezeichnen, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, anderen die Prozentrechnung richtig beizubringen.
Nach jedem Wahlsonntag haben die Politikerreden mit Schreikrampfpotential Hochkonjunktur. Zur Verdeutlichung ein zufällig ausgewähltes Beispiel unter vielen:
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sprach am Abend von einem Vertrauensbeweis für die Union […]. Die Union habe gegenüber der Bundestagswahl 2005 zugelegt, rechnete er vor.
Profalla rechnet vor – Pumi rechnet nach:
Bundestagswahl 2005:
CDU/CSU 35,2% der abgegebenen Stimmen, Wahlbeteiligung 77,7%
Europaparlamentswahl 2009:
CDU/CSU 37,9% der abgegebenen Stimmen, Wahlbeteiligung 42,5%
Wenn man diese Zahlen überhaupt vergleichen will/kann, dann nur auf der Ebene von „Wie viele der Wahlberechtigten haben CDU/CSU gewählt?“
Dazu multipliziert man die zugehörigen Prozentfaktoren (35,2% = 35,2/100 = 0,352) miteinander:
2005: 35,2% von 77,7% = 0,352 * 0,777 = 0,2735= 27,4%
2009: 37,9% von 42,5% = 0,379 * 0,425 = 0,161= 16,1%
Haben also 2005 noch 27,4% der Wahlberechtigten CDU/CSU gewählt, waren es 2009 gerade einmal 16,1%.
Schlussbemerkung: solche Apfel-Birnen-Vergleiche hört man natürlich nicht nur bei Herrn Profalla. Nein, sie sind (wo es gerade passt) allgegenwärtig bei Politikern aller Richtungen und in allen Medien.
Nachtrag: Falls irgendwer in diesem Beitrag eine politische Botschaft sucht – beabsichtigt war allerhöchstens diese:
Ich finde es erschreckend, in einer Demokratie zu leben, in der fast 3 von 5 Menschen ihr Recht zu wählen so scheißegal ist, dass sie nicht Wählen gehen.