Wer nicht hören will, muss…

26. Mai. 2009 · 3.767 mal gelesen | 1 Kommentar »

Mario GomezWer nicht hören will, muss… zu den Bayern.

Hätte er besser mal auf mich gehört: ich habe schon vor einem Jahr darüber geschrieben, was ich von einem Wechsel zu den Bayern halte (bzw. auch was die Toten Hosen darüber denken).

Horst Held wird auf der Homepage des VfB so zitiert: „Wir haben es zweimal geschafft, Mario zu halten. Jetzt hat er sich für einen Wechsel entschieden. Das ist sehr schade.“

Jetzt wiederholt sich die Geschichte also zum x-ten Male, es ist wie immer: wenn der Wurstfabrikant mit dem Verlauf einer Saison nicht einverstanden ist, reagiert er genau so, wie man es klischeehaft unglücklichen Frauen nachsagt: er geht frustshoppen. Nur dass Uli Hoeneß nicht auf Schuhe oder Handtaschen aus ist, sondern systematisch die Konkurrenz schwächt, indem er ihr die Leistungsträger wegkauft. Nur ein paar beliebig ausgewählte Namen als Bestätigung, dass das wirklich nichts Neues ist: Kalle del Haye, Lothar Matthäus, Mehmet Scholl, Michael Tarnat, Giovanne Elber, Michael Ballak, Lucio, Marcell Jansen, Tim Borowski, Mario Gomez …

Ich muss angesichts sehr aktueller Beispiele sicher nicht erwähnen, dass es recht häufig vorgekommen ist, dass Spieler, die vorher die großen Stars in ihrem Verein waren, bei den Bayern keinen Stich mehr machten und die Spiele auf der Bank neben einem roten Kopf sitzend beobachten durften.

Wie gesagt: ‚Wer nicht hören will…‘

Mir tut es leid für Mario Gomez. Für den VfB Stuttgart ist der Verlust zu verschmerzen. Hier hat man sich an solche Abgänge von Leistungsträgern gewöhnt:
Ende der Neunziger wurde das ‚Magische Dreieck‘ zerlegt: Elber (1997 zu Bayern) und Bobic (1999 zu Dortmund). Ein paar Jahre später spielten die ‚Jungen Wilden‘ in der Champions League und wurden dann vom großen Geld von den besseren sportlichen Perspektiven weggelockt: Aljaksandr Hleb, Marcelo Bordon, Kevin Kurányi, Andreas Hinkel und Timo Hildebrand gingen zwischen 2004 und 2007.

Wenn man eines daraus lernen kann, dann das, dass niemand unersetzlich ist. Die Abgänge von Elber und Bobic schafften Platz für Kurányi. Der Abgang von Kurányi war die große Chance für Gomez. Und auch den Abgang von Gomez wird man kompensieren können. Nicht zuletzt deshalb, weil man aus München 30 Milionen Euro überwiesen bekommt. 30.000.000 Euro, das ist eine ordentliche Stange Geld, das wieder (hoffentlich sinnvoll) investiert werden kann.

Darum hier nun zum Abschluß mein persönlicher Wunschzettel:

Bei transfermarkt.de gibt es zwar auch noch eine Menge anderer Gerüchte, aber das ist ja verständlich, wenn plötzlich 30 Millionen ‚verteilt‘ werden sollen.

Ich bin gespannt, welcher Kader in 2 Monaten vorgestellt wird.

Ulli Hönes roter Kopf

6. Mrz. 2009 · 7.989 mal gelesen | 3 Kommentare »

Oh ich liebe die Statistik-Seite meines Blogs:

Trübstes Ekel-Wetter mit dichtem Nebel und Schneeregen, widerwilliges Aufstehen mit der Aussicht auf einen anstrengenden Tag, aber keine Spur von schlechter Stimmung bei mir:

Ich habe gerade mal wieder geschaut, mit welchen Suchbegriffen die Leute zu meiner Seite finden. Die Goldmedalie für den besten ’search engine term‘ des Tages wird heute verliehen für die Suche nach „Ulli Hönes roter Kopf„.

Ja ehrlich! Ich habe das nicht erfunden (obwohl ich es gerne erfunden hätte). Das ist wirklich wahr! Ich hab lauthals in meinen Monitor reingelacht.

Warum kam ausgerechnet einen Tag nach der 70-minütigen Pokal-Blamage des FC Arroganz München jemand darauf, nach dem wohldurchbluteten Teint des Wurstfabrikanten aus München zu suchen?

Im Pokalspiel Beim Versagen gegen Bayer Leverkusen sind die Münchener so hochnäsig, arrogant, eingebildet, überheblich… (ist ‚bayern‘ eigentlich auch ein Adverb) aufgetreten, dass sogar unverbesserliche Bayern-Fans sich wünschen:

„Ich will diesen arroganten Phlegmatiker nie wieder im Trikot des FC Bayern sehen“

Aber es war nicht nur Borowski, der sich am Mittwoch die Bezeichnung ‚arroganter Phlegmatiker‘ erspielt hat. Die deutliche Niederlage und der rote Kopf des Managers waren wieder einmal hochverdient!

Kurz gesagt: es war ein sehr schöner Fußball-Fernseh-Abend.

Wer auch immer mir den heutigen Tag mit dem Suchbegriff gerettet hat – erstmal ‚Vielen Dank‘. Und dann der Hinweis:
die Suche nach ‚Ulli Hönes‚ ist nicht so erfolgversprechend wie die nach ‚Uli Hoeneß‚. Aber wenn du schon hier her gefunden hast, dann will ich dir auch helfen:
ein sehr schönes Bild vom roten Kopf ist unter anderem unter diesem Link zu finden.

Mit dem Fernglas…

11. Nov. 2007 · 3.271 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Halbzeitstand: Drei zu Null

Im Mai diesen Jahres tönte ein gewisser Uli Hoeneß noch in der gewohnt arroganten selbstbewußten Art:

Wir müssen dafür sorgen, dass nächstes Jahr wieder das Wehklagen einsetzt, wenn die anderen uns in der Tabelle mit dem Fernglas anschauen.

(Uli Hoeneß, Manager des FC Bayern München)

Zitat auf www.fussballer-reden-viel.de

Gestern beim Spiel hatte ich das Gefühl, dass Uli im Laufe der Saison eventuell noch selbst ein Fernglas brauchen wird…

Eine riesige Enttäuschung war für mich der FC Bayern übrigens nicht nur deshalb, weil sie spielerisch/kämpferisch nicht mithalten konnten. Nein, die größte Enttäuschung war, dass zahlreiche Bayern-Spieler übertrieben unsportlich/unfair aufgetreten sind. Die rote Karte für Lucio war nur der Gipfel von einem Berg unzähliger Frustfouls und Unsportlichkeiten (die in den Fernsehberichten nicht oder nur am Rand gezeigt wurden). Lukas Podolski wurde zur Halbzeit ausgewechselt, weil er nach dem 2:0 nur noch hirnlos frustriert um sich getreten hat. Die gelbe Karte hätte sehr wohl auch rot sein können. Auch Frank Ribery war über weite Strecken komplett ausgeschaltet und fiel meist nur durch versteckte Fouls auf.

Kurz gesagt: ich war von diesem FC Bayern einfach nur enttäuscht.

Der VfB Stuttgart hat mit dem 3:1 einen hochverdienten Sieg (und eine angemessene Bestrafung) erreicht.