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Die Vernunft siegt – Tag 2
11. Jun. 2011 · 7.152 mal gelesen | 2 Kommentare »
Nachdem es gestern fast perfekt gelaufen ist und ich auch erstaunlich gut geschlafen habe, war heute Morgen die Enttäuschung groß: schwarze Wolken und strömender Regen nahmen mir die Motivation zum Fahrradfahren.
Der Wetterbericht hatte zwar „vereinzelt Regen“ angesagt, aber eigentlich sah die Vorhersage für heute besser aus als die für gestern. Nur vermutlich schaut sich das Wetter nicht bei www.wetter.com um – zumindest kümmert es sich nicht drum… Heute sah das Ganze auch bei www.wetter.com anders aus: „mäßiger bis starker Regen“ den ganzen Tag über und vor allem „Schneefallgrenze bei 2000 m“ – nicht gerade die besten Bedingungen für die erste Alpenetappe.
Nach einem ausgiebigen (und sehr leckeren) Frühstück habe ich nochmal die Wetterberichte und die Karten studiert und mit schwerem Herzen den Entschluss gefasst, dass ich den Plan für die nächsten Tage umwerfen muss.
Für heute wäre die Silveretta-Hochalpenstraße auf dem Programm gestanden, am Montag dann das Stilfser Joch mit 2757 m. Auf der Webcam von dort kann man gut erkennen, dass es derzeit schneit und wirklich wüst aussieht. Für die nächsten Tage bringt die Vorhersage für diesen Bereich der Alpen keine deutliche Verbesserung.
Und so hat die Vernunft über die Unternehmungslust gesiegt. Ich habe mich entschlossen, heute garnicht weiter zu fahren. An den kommenden Tagen werde ich den ganzen Bereich auslassen und über Chur durch das Rheintal hinauf Richtung Andermatt fahren. Dadurch erreiche ich deutlich früher die westlichen Alpen wo das Wetter besser werden soll (Ich hoffe natürlich drauf, dass das Wetter sich dann tatsächlich an die Vorhersage hält…).
Die Entscheidung ist mich wirklich schwer gefallen. Ich muss ja damit nicht nur auf das Stilfser Joch (den zweithöchsten Pass der Alpen und meiner Tour) verzichten, sondern auch auf das Gebiet Engadin/Bergell, mit den Pässen Bernina, Julier, Albula und Flüela, wo ich vor 2 Wochen ein wunderschönes Wochenende verbracht habe.
Wie gesagt – die Vernunft muss in so einer Situation siegen. Ich habe noch einiges vor mir und möchte gesund ankommen.
Durch den geänderten Plan, gewinne ich etwa 3 Tage. Ich werde mir in der nächsten Zeit Gedanken machen, wie ich die in den französischen Alpen „sinnvoll“ nutzen kann. Ich stelle mal das Stichwort „Alpe d’Huez“ in den Raum…
Aber jetzt sitze ich erst mal -immer noch bei Regenwetter- im Hotelzimmer herum und schaue mir im Fernsehen das Critérium du Dauphiné an. Ein Radrennen, dass bei sonnigem Wetter durch die französischen Alpen führt. Vielleicht hätte ich meine Tour anders herum fahren sollen: von Nizza nach Mannenberg.
Am 12. Juni 2011 um 12:03 Uhr
Hallo Martin,
schade das mit dem Wetter, aber wie Du ja erkannt hast, das Ziel nicht aus den Augen lassen, aber nicht um jeden Preis 😉
Drücke Dir die Daumen für besseres Wetter und vielleicht den ein oder anderen angenehmen „Umweg“….
Am 12. Juni 2011 um 13:51 Uhr
Ja das Wetter – das verleidet dem Radfahrer häufig den Tag! Aber man soll nichts erzwingen – bei dem Wetter in den Alpen ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich.