Ein bisschen

21. Nov. 2007 · 2.322 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Ein bisschen …

»Habt ihr mal schnell ein bisschen Zeit ?«
Und dann kommt die Bedienung und fragt:
»Soll ich noch mal Pommes Frites bringen?« – »Ja, gerne, aber nicht so viel, nur ein bisschen«.
»Möchtest du Sahne auf den Kuchen?« – »Nur ein bisschen«.
»Willst du noch mal vom Hefezopf?« – »Ja, aber nur noch ein bisschen«.

Alles mögliche ist heute nur »ein bisschen«:
Nur ein bisschen Fett in der Margarine – Rama light
Nur ein bisschen Zucker – Cola light
Nur ein bisschen Alkohol – Jever light

»Hast du auf Mathe gelernt?« – »Nicht viel, nur ein bisschen«.
»Habt ihr mal schnell ein bisschen Zeit ?«

In der 5. Klasse gab es diese Liebesbriefe »Willst du mit mir gehen?« mit 2 Kästchen zum ankreuzen. Da wäre die Antwort »Gerne, aber nur ein bisschen« gewaltig daneben gewesen.

»Lässt du dich konfirmieren?« – »Also ich mach‘ das nur so ein bisschen«.
Gott light gibt es nicht.
»Glaubst du an Gott ?« – »Ja aber nur ein bisschen«.
Das ist feige. Das funktioniert nicht.

Denkt mal ein bisschen darüber nach …

(c) Pumi – Unveränderte Weitergabe erlaubt unter Angabe der Quelle:
www.pumi.net/49/ein-bisschen/

Meine Zeit …

14. Okt. 2007 · 2.812 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Brunchgottesdienst in Backnang:

Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn
Hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt
Stunden, Tage, Jahre gehen hin
Und ich frag, wo sie geblieben sind

Meine Zeit steht in deinen Händen
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir

 

(Peter Strauch)

 

Sanduhr

Foto: Wilhei55

(Danke an Sonja für die Predigt)

Die Tür zum Reich Gottes

2. Jan. 2007 · 2.676 mal gelesen | Kommentar schreiben »

„Zwei Mönche fanden in einem alten Buch die Verheißung, dass am Ende aller Straßen, da, wo Himmel und Erde sich berühren, die Tür zum Reich Gottes sei. Wer dort mit reinen Händen anklopfe, dem werde aufgetan, und er dürfe eintreten in Gottes Gegenwart und Gottes Herrlichkeit.
Die beiden erbaten sich Urlaub und zogen los. Über viele Straßen wanderten sie, ertrugen Hunger und Kälte und die anderen Beschwernisse des Weges. Sie wurden müde und sie wurden alt, aber eine große Sehnsucht trieb sie weiter.
Und endlich waren sie am Ziel: Vor sich sahen sie die Tür zum Reich Gottes. Sie reinigten sich gründlich, sieben Tage lang, dann klopften sie an. Es wurde geöffnet. Zaghaft, wie Kinder, fassten sie sich an den Händen, schlossen die Augen und traten über die Schwelle. Als sie die Augen auftaten, waren sie zu Hause in ihrer eigenen Zelle.“

„…siehe das Reich Gottes ist mitten unter euch“
(Lukas 17,21)

„…das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.“
(Lukas 10,9)

 

Da sind die beiden unterwegs auf der Suche nach dem Reich Gottes. Sie haben erfahren, dass es ganz weit weg sein soll. Sie machen sich auf einen langen, anstrengenden Weg. Sie mühen sich ab, damit sie es schaffen, zum Reich Gottes zu kommen. Doch in dem Moment, wo sie denken, am Ziel ihrer Bemühungen zu sein, lernen sie etwas ganz wichtiges: das Reich Gottes muss man sich nicht durch Entbehrungen, Bemühungen und Beschwernisse erarbeiten. Das Reich Gottes ist schon hier, bei dir zu Hause in deinem Zimmer, bei deiner Arbeit, in deiner Welt. Du musst nicht zum Reich Gottes kommen, das Reich Gottes kommt zu dir.

Auch wenn es passiert ist…

27. Jul. 2006 · 2.925 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Heute Nachmittag (27.7.2006) machten die Schlagzeilen die Runde:„Floyd Landis war positiv“ oder „Tour-Sieger Landis positiv getestet“ usw.

Dem Amerikaner Floyd Landis, der vor nicht einmal einer Woche das schwerste Radrennen der Welt – die Tour de France – gewonnen hat, wurde Doping nachgewiesen. Die A-Probe zeigt, dass er auf einer der entscheidenden Etappen mit leistungssteigernden Mitteln gefahren ist.

Innerhalb kürzester Zeit nach bekannt werden hagelte es von allen Seiten Kommentare wie diese: „Wut und Traurigkeit“, „Betrüger“, „dumm, dreist und betrügerisch“, „ich bin entsetzt“, „erschüttert und extrem enttäuscht“, „Das ist einfach nur Ekel erregend“ und so weiter, und so weiter.

Unzählige mehr oder weniger bekannte und mehr oder weniger betroffene Kommentatoren meldeten sich zu Wort. Unzählige Male wurde der ertappte Dopingsünder verurteilt, beschimpft und verdammt.

Nur eine Reaktion fiel völlig aus dem Rahmen: es war der Kommentar von Arelene Landis, der Mutter des Sportlers. Sie sagte:

„Auch wenn es passiert ist, er bleibt mein geliebter Sohn.“

Ich habe diese Frau noch nie gesehen. Ich weiß von ihr nicht mehr, als dass sie die Mutter von Floyd Landis ist und dass sie der Glaubensgemeinschaft der Menoniten angehört. Und ich habe von Arlene Landis bis heute noch nie etwas gehört. Aber mit diesem einen Satz symbolisiert sie für mich ganz genau das, wie ich mir Gott vorstelle.

So stelle ich mir die Antwort von Gott vor:

„Auch wenn er etwas schlimmes getan hat,

auch wenn alle mit dem Finger auf ihn zeigen,

auch wenn ihn alle verdammen,

er bleibt mein geliebter Sohn!“

Das könnte die Reaktion des Vaters sein, als der verlorene Sohn wieder zurück gekommen ist. Auch der Sohn hat sich einiges zu Schulden kommen lassen. Auch der Sohn wurde von allen verachtet, sogar von seinem Bruder. Doch der Vater lief ihm entgegen und fiel ihm um den Hals und küsste ihn (Lukas 15,10-32).

Arlene Landis würde sagen:

„Auch wenn es passiert ist, er bleibt mein geliebter Sohn.“

Ich bin zwar noch nie gedopt gefahren. Trotzdem weiß ich sehr wohl, dass ich mir auch schon mehr als genug zu Schulden kommen lassen habe.
Aber ich hoffe darauf, dass Gott sagt:

„Auch wenn es passiert ist, er bleibt mein geliebter Sohn.“

(c) by Pumi