Wenn es nicht so traurig wär…

6. Jun. 2008 · 1.862 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Eine geniale Aufarbeitung des T-Skandals habe ich bei netzpolitik.org gefunden:

Ganz nebenbei eine schöne Erinnerung an die Spider Murphy Gang.

Polenallergie

5. Jun. 2008 · 3.995 mal gelesen | 3 Kommentare »

Die Fußball-EM hat noch nicht angefangen, aber vereinzelt kann man schon kleine Anzeichen wahrnehmen, dass demnächst auch auf den Fußballplätzen in der Schweiz und Österreich angepfiffen wird.

Die Fußbälle rollen erst am Wochenende. Der gelungenste Doppelpass der EM wurde aber schon in den letzten Tagen gespielt. Schade, dass viele Zuschauer es nicht bemerkt haben…

Wovon ich rede? Aaaalso: unter anderem hier ist die Aufregung groß:

„Guter Geschmack scheint speziell in Polen ein Fremdwort zu sein“ kann man dort als Kommentar zu den aktuellen Schlagzeilen in einer polnischen Zeitung lesen. Tatsächlich ist es reichlich geschmacklos, wie man bei „Fakt“ die Leser auf die EM einzustimmen versucht.

Extrem naiv ist aber die oben verlinkte Reaktion auf die Geschmacklosigkeiten. Selbst mit minimalem Nachdenk-Aufwand hätte man auf die Idee kommen können, die geschmacklichen Entgleisungen nicht allen Polen anzulasten („Pfui Polen“) oder allgemein „Polens ‚gute Kinderstube'“ zu kritisieren.

Dazu wäre es noch nicht einmal erforderlich gewesen, den Doppelpass zu erkennen. Es ist doch nicht wirklich erstaunlich, dass die Geschmacklosigkeiten im Vorfeld der Begegnung Deutschland-Polen ihren Ursprung nicht in Polen haben. Vielmehr ist die Zeitung ‚Fakt‘ ein Kind der Axel Springer AG.

Ooops! Worüber regt sich bei uns die Zeitung mit den großen Buchstaben also genau genommen auf („Es ist einfach widerlich!“) ?

Letztlich war es doch so: da schreibt einer in der Firma geschmacklosen Blödsinn in polnischer Sprache. Und der Kollege in derselben Firma bedankt sich für den gelungenen Pass in den freien Raum und spielt ihn genauso geschmacklos und blödsinnig, aber in deutscher Sprache wieder zurück.

Ein gelungener Doppelpass – sicher wird man sich den Ball in den nächsten Tagen noch einige Male zuspielen. Den Spielzug hat man bei Axel Springer schon jahrelang geübt. Er funktioniert seit langem nahezu blind und sogar mit wechselnden Mitspielern – mal mit der türkischen Hürriyet, mal mit der britischen Sun.

Randbemerkung: das Zusammenspiel mit den beiden genannten Mitspielern drängt sich derzeit aber nicht auf, weil die türkische Mannschaft nicht in der deutschen Gruppe spielt und England sowieso in einer ganz anderen Gruppe ist.

Beim Fußball wie im richtigen Leben habe ich Mitleid mit den Spielbeobachtern, die die interessantesten Szenen übersehen oder nicht verstehen.

Es gibt keinen Gott

4. Jun. 2008 · 3.254 mal gelesen | 2 Kommentare »

„Diese kleine Geschichte war vor einiger Zeit in einer bekannten englischen Tageszeitung zu finden:

Stell‘ dir einmal eine große Mäusefamilie vor, deren Familienmitglieder alle in einem großen Klavier lebten, solange sie zurückdenken konnten. Ihre Klavierwelt war häufig erfüllt mit der wunderbaren Musik dieses Instrumentes – es war ein herrlicher, harmonischer Klang.

Zuerst waren die Mäuse davon ausgesprochen beeindruckt. Sie genossen die Musik und machten sich Gedanken, von wem sie wohl stammte. Ja, sie dachten gerne an den unsichtbaren Klavierspieler, den sie nicht sehen konnten, aber der ihnen doch so nahe sein musste.

Dann, eines Tages, machte sich eine besonders wagemutige Maus auf und erklomm die höher gelegenen Teile des Klaviers. Als sie von ihrem Ausflug zurückkehrte, war sie ganz in Gedanken versunken. Sie hatte herausgefunden, wie die Musik gemacht wird. Sie hatte das Geheimnis entdeckt: Metalldrähte ! Gespannte Metalldrähte verschiedener Länge zitterten und vibrierten und ließen so die Töne entstehen. So mussten die Mäuse ihren alten Glauben aufgeben: Keine der wirklich ernst zu nehmenden Mäuse konnte jetzt noch an den unsichtbaren Klavierspieler glauben.

Später sorgte eine andere Forschermaus für weitere Erklärungen. Jetzt waren kleine Hämmerchen das Geheimnis. Die Hämmerchen tanzten und sprangen auf den Metalldrähten. Diese neue Theorie war natürlich ein ganzes Stück komplizierter, aber sie zeigte besonders deutlich auf, in was für einer mechanischen und wissenschaftlichen Welt die Mäuse lebten. Der unsichtbare Klavierspieler wurde natürlich endgültig in die Welt der Märchen und Sagen verbannt.

Aber der Klavierspieler machte weiter seine wunderschöne Musik.“

(Rainer Haak)

Mathe für Anfänger (2)

24. Mai. 2008 · 4.334 mal gelesen | 3 Kommentare »

Es wird mal wieder Zeit für eine neue Lektion „Mathe für Anfänger“ – Heute „Prozentrechnen“:

Der Prozentsatz lässt sich berechnen, indem man den Prozentwert (in diesem Fall die Anzahl der positiven Bewertungen) durch den Grundwert (in diesem Fall die Anzahl aller Bewertungen) dividiert und das Ergebnis mit 100 multipliziert.

Allgemein dürfte dies ein Resultat mit maximal einem Komma ergeben – selbst wenn der Grundwert 15 Millionen übersteigt…

Kompliziert oder einfach

12. Mai. 2008 · 3.113 mal gelesen | 1 Kommentar »

Wow, der Tag ist gerettet – ich hab eines der klügsten Zitate der letzten Zeit gefunden:

„Wenn Leute nicht glauben, dass
Mathematik einfach
ist, dann nur deshalb,
weil sie nicht begreifen,
wie kompliziert
das Leben ist.“

(vermutlich János von Neumann)

Gedanken zu Pfingsten

11. Mai. 2008 · 4.761 mal gelesen | 1 Kommentar »

Ich bin gefragt worden: Was ist eigentlich Pfingsten?

Mehr oder weniger umständlich habe ich versucht zu erklären, worum es an Pfingsten geht. Die Reaktion war ein paar große Augen und die Frage: „Gell, du weißt es auch nicht?!“

Dann ist mir eine Andacht eingefallen, die ich vor ein paar Jahren an Pfingsten im Radio gehört habe:

„Warum verstehen wir einander oft so schlecht? Warum gibt es Konflikte, auch wenn keiner dem anderen bös will? Warum sprechen wir überhaupt verschiedene Sprachen?

Den ganzen Beitrag lesen »

Beste Ausrede aller Zeiten

6. Mai. 2008 · 5.429 mal gelesen | 1 Kommentar »

Immer mal wieder haben meine Nachhilfe-Schüler keine rechte Lust auf Mathe und sagen eine Stunde ab. Als Ausrede Entschuldigung dienen mehr oder weniger originelle „Argumente“. Das hört sich dann ungefähr so an: „können wir heute nachhilfe ausfallen lassen? Weil ich bin voll kaputt“ (Original SMS).

Wenn solche Absagen nicht allzu kurzfristig kommen, ist es mir meistens garnicht so unrecht, statt einer Stunde mit unmotiviertem oder „kaputtem“ Schüler eine Stunde frei zu haben.

Die freie Stunde macht mir noch viel mehr Spaß, wenn sie durch eine außergewöhnlich kreative Absage eingeläutet wird. Ich habe mir auch schon überlegt, dass ich mal eine Hitliste der besten Ausreden aufstellen sollte. Aber der der erste Platz in dieser Liste, quasi die All-Time-Greatest-Ausrede steht seit einiger Zeit fest:

(ich zitiere die SMS wörtlich:)

„Sie brauchen heute nicht zu kommen, weil es heute sehr heiß ist.“

Ich bin mir sicher, dass die Mutti von dem Spaßvogel nichts von der SMS gewusst hat… Aber sie kann stolz sein, was für ein kreatives Kerlchen sie als Sohn hat.

Sunday, bloody Sunday

1. Mai. 2008 · 3.034 mal gelesen | Kommentar schreiben »

There’s been a lot of talk about this next song – maybe too much talk…

Es gibt Kunstwerke in der Musikgeschichte, die werden die Zeit überdauern.
Man wünscht sich, niemals eine Coverversion davon hören zu müssen.
Für mich gehörte „Sunday, bloody Sunday“ von U2 immer zu diesen Meisterwerken. Niemand sollte je die Erlaubnis bekommen, eine Coverversion davon aufzunehmen.
Aber ich habe heute Abend meine Meinung geändert: einer hat sich diese Erlaubnis verdient:

Gefunden auf thepartyparty.com

Dabei sein ist alles (2)

26. Apr. 2008 · 3.153 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Na ja, ein klein bisschen politisch wird’s jetzt doch noch:

Ein geniales Logo für die Olympischen Spiele habe ich bei StefBlog.de gefunden:

Sag ja zu Peking 2008 (C) by xtra3.de

Einfach genial – genial einfach!

Ursprünglich stammt das Logo aus diesem Blogbeitrag auf dem extra3.blog.ndr.de.
Dort gibt’s auch noch mehr davon…

Dabei sein ist alles

26. Apr. 2008 · 2.943 mal gelesen | Kommentar schreiben »

Es ist nicht mehr zu übersehen: die Olympischen Spiele in Peking rücken immer näher.
Ich bin versucht, einen politischen („Boykott oder nicht Boykott“) oder einen sportpolitischen („Spitzensportler sind eh alle gedopt“) Beitrag zu schreiben.
Aber es soll „nur“ um den Sport selbst gehen:
Es gibt sie tatsächlich immer noch: die wahren Heroen der Gegenwart, die Kämpfer für Ruhm und Ehre, die Vorbilder für eine verweichlichte Jugend. Athleten für die Dabeisein wirklich alles ist und die sich nicht um Sponsoren oder Bluttransfussionen kümmern.
Echte Helden eben.


Décathlon / Peking 2008
by nqtv

Wie schön wäre die Welt, wenn sich jeder so für seinen Sport einsetzte wie dieser Zehnkämpfer?!
Ein weiteres vorbildliches Beispiel ist dieser Turner

Vielen Dank an www.dailymotion.com